Fritz Grutsch

Ehemann, Vater, Bruder, Freund und Nachbar

Leben

Fritz wurde am 8. September 1945 als viertes von fünf Kindern geboren.

Er wuchs im Zürcher Kreis 3 auf und besuchte dort die Grundschule sowie nachher die katholische Sekundarschule. Nach Abschluss der obligatorischen Schulbildung begann er eine KV-Lehre bei der Handelsbank. Nach dem Lehrabschluss war er weiterhin in der Bank tätig und führte dort die EDV ein. U.a. dank zahlreichen Nachteinsätzen arbeitete er sich zum EDV-Chef hoch. Fritz gehörte zu den wenigen, die derselben Firma ein Leben lang treu bleiben, und stellte sein gesamtes Berufsleben in den Dienst der Handelsbank, die im Laufe der Jahre zur Handelsbank NatWest, dann zur Coutts Bank (Schweiz) AG, kurze Zeit zur Coutts Von Ernst und schliesslich zur heutigen RBS Coutts umfirmierte. Fritz machte alle Änderungen mit und erarbeitete sich über die Jahre mit grossem Fleiss und Einsatz einen Platz in der Geschäftsleitung.

Die letzten Jahre seines Arbeitslebens war er für spezielle Projekte zuständig; so zeichnete er u.a. für die reibungslose Umstellung der gesamten Bank auf ein neues Banking-Programm (Avaloq) verantwortlich. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Betreuung der Bankfilialen im asiatischen Raum; zu diesem Zweck unternahm er einige Reisen nach Hong Kong, Singapur und Peking.

1974 heiratete er Hanni Frick; fünf Jahre später wurde das erste Kind, Daniel, geboren, es folgten Bruno 1981, Angela 1982 und Raphaela 1986.

Fritz spielte über Jahre hinweg Handball und verbrachte in jüngeren Jahren die Wochenenden regelmässig auf Turnieren. Später zog er sich aus dem aktiven Sport zurück und schätzte die gemütliche Zeit zu Hause, die er oft mit Lesen verbrachte. Auch schaute er sehr gerne Sport im Fernsehen. Zudem hielt er das Haus in Schuss und verrichtete alle anfallenden Arbeiten, die er mit grossem handwerklichen Können in seinen bestens ausgerüsteten Hobbyraum vorbereitete.

Im Frühling 2008 trat Fritz in den verdienten Ruhestand. Die erste Zeit brauchte er, um sich vom Stress des Arbeitslebens, der ihn zuweilen doch spürbar belastet hatte, zu befreien und sich auf sein neues Leben einzustellen. Später war er vermehrt unterwegs, besuchte Veranstaltungen und traf sich mit Kollegen, die er aus seiner Zeit bei der Bank kannte. Immer wieder half er auch den Kindern bei diversen Sachen, so lieferte er bei Umzügen tatkräftige Unterstützung und stand bei vielen Dingen beratend zur Seite (z.B. beim Kauf eines Autos).

Im Juli 2009 unterzog er sich einer Herzoperation, die den schon länger bei ihm diagnostizierten Herzklappenfehler beheben sollte. Nach der Operation, die minimal-invasiv durchgeführt wurde und planmässig verlief, traten Komplikationen auf, die zu einem Herzinfarkt führten. Fritz musste notfallmässig erneut operiert werden; dies hatte zur Folge, dass er anstelle der ursprünglich geplanten einen Nacht zwei volle Wochen auf der Intensivstation verbrachte und erst nach einem Monat und zahlreichen weiteren Komplikationen wieder aus dem Spital entlassen werden konnte. Den August verbrachte er in der Rehaklinik in Mammern, wo er sich von der schweren Operation erholte, die ihn sowohl physisch als auch psychisch ziemlich mitgenommen hatte, und seinen Körper nach der langen Liegezeit im Spital wieder aufbaute.

Ende August durfte er endlich wieder nach Hause. Die Erfahrungen, die er aufgrund all der Komplikationen gemacht hatte, hatten ihn merklich geprägt und nachdenklicher gemacht. Langsam baute er wieder Kräfte auf und fand in das Leben von vor der Operation zurück.

Am 15. November 2009 schlief Fritz völlig unerwartet nach seiner abendlichen Einheit auf dem Hometrainer, die er zur Stärkung des Herzens absolvierte, vor dem Fernseher ein. Keiner hatte mit so was gerechnet. Wir waren alle überzeugt, dass es nach diesem langen Sommer wieder bergauf gehe und Fritz' Herz zwar mit durch den Infarkt verringerter Leistung, aber funktionstüchtig noch viele Jahre weiterschlagen würde.
Am Sonntagabend war es nicht mehr stark genug. Für uns alle unfassbar ging Fritz still und leise von dieser Welt.
Wir vermissen ihn sehr.


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